FB 08

Psychotherapie


Navigation und Suche der Universität Osnabrück


Hauptinhalt

Topinformationen

Schlafstörungen

Was sind Schlafstörungen?

Von Schlafstörungen spricht man, wenn über einen längeren Zeitraum Schlafprobleme erfahren werden. Die häufigsten Schlafprobleme sind Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen oder ein morgendliches Früherwachen. Entscheidend dabei ist, dass die betroffenen Personen sich durch die Schlafprobleme beeinträchtigt fühlen. Sie fühlen sich unausgeruht, weniger leistungsfähig und ihren Alltagsanforderungen weniger oder nicht mehr gewachsen. Bei Schlafstörungen ist eine sehr genaue Diagnostik erforderlich. Zum einen müssen organische Ursachen für die Schlafprobleme ausgeschlossen werden. Zum anderen muss festgestellt werden, um welche Form der Schlafstörung es sich handelt. Werden häufiger Phasen von Schlafstörungen erlebt, kann es zu einer Art Teufelskreis kommen. Die betroffene Person fängt an, sich gedanklich übermäßig mit dem Schlaf zu beschäftigen. Es kann sich eine Angst vor neuerlichen Erfahrungen mit Schlafproblemen aufbauen. Angst geht immer einher mit einem körperlichen Erregungszustand. Die körperliche Erregung sowie auch die gedankliche Beschäftigung mit dem Schlaf wirken einem geruhsamen Schlaf entgegen und die Schlafstörung wird verstärkt. Häufige Folge von länger andauernden Schlafstörungen ist der Gebrauch von Schlafmitteln, welcher langfristig zu einer Medikamenten-Abhängigkeit führen kann.

 

Fallbeispiel

Herr L. sucht die Poliklinische Psychotherapieambulanz auf, da er unter massiven Schlafstörungen leidet. Herr L. schildert dem Therapeuten seine derzeitige Lebenssituation. Er ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Er hat seit seiner Ausbildung im elterlichen Betrieb, einem mittelständischen Handwerksbetrieb, mitgearbeitet. Durch den plötzlichen Tod des Vaters musste Herr L. kurzfristig die Leitung des Betriebes übernehmen, was eigentlich erst in einigen Jahren der Fall sein sollte. Er fühlt sich mit der neuen Chefrolle überfordert, und spürt große Unsicherheiten im Umgang mit den Mitarbeitern. Rückblickend stellt er fest, dass in dieser Phase des Umbruches in seinem Leben auch die Schlafprobleme das erste Mal auftraten. Diese äußern sich als ausgeprägte Einschlafstörung. Er liegt oft bis zu mehreren Stunden wach, ehe er einschläft. Dabei grübelt er sehr viel über berufliche Fragen und es fällt ihm sehr schwer, sich zu entspannen und abzuschalten. Eine gründliche körperliche Untersuchung ergab keine Ursache für die Schlafstörung. Herr L. fühlt sich durch die Schlafstörung so stark beeinträchtigt, dass er streckenweise nicht in der Lage ist, seinen beruflichen Verpflichtungen nachzukommen.